Finanzmarktregulierung: Große Herausforderungen für die Banken – aber auch Chancen?

Der europäische Gesetzgeber macht regelmäßig neue Vorgaben oder Vorschläge im Kontext der EU-Richtlinie „Markets in Financial Instruments Directive“ (MiFID) und dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG). Diese bedeuten Herausforderungen und Chancen zugleich. Die zunehmende Komplexität in der Finanzmarktregulierung beschreibt die herausfordernde Seite.
Die MiFID Quick Fixes sowie die Retail Investment Strategy zeigen Erleichterungen auf und lassen Standardisierungsmaßnahmen erkennen. Dies bietet Potenzial für Automatisierungen bei den Banken. Gleichzeitig benötigen die Kunden bei Finanzmarktprodukten tiefgehende sowie verlässliche Informationen. Die Finanzmarktregulierung hat dazu eine Vielzahl neuer Normen erlassen, was eine dezidierte Regulatory Technology in jeder Bank voraussetzt.

Provisionsverbot, Product Governance und mehr – Dauerbrenner in der MiFID

Die Finanzmärkte haben sich nachhaltig verändert. Nicht nur die Krise von 2008, sondern auch neue Marktteilnehmer und Produkte sowie Handelsformen und technologische Entwicklungen machten weitreichende Maßnahmen erforderlich. Mit dem Ziel, die Anleger besser und nachhaltiger zu schützen und Transparenz zu schaffen, sollen die Dienstleistungen rund um das das Wertpapiergeschäft umfassend reguliert werden: Dadurch sollen die Anleger mehr Vertrauen in die Kapitalmärkte bekommen.

Die im WpHG verankerten Vorgaben basieren auf den Richtlinien der MiFID I und II. Daneben flankieren zahlreiche delegierte Verordnungen, Regulatory Technical Standards (RTS), Guidelines sowie Q&As der European Securities and Markets Authority (ESMA) die gesetzlichen Rahmenbedingungen .

Insbesondere mit der MiFID II wurden zahlreiche neue Themen implementiert, so der Umgang mit Zuwendungen, Product-Governance-Prozesse, Kostentransparenz, Reportingverpflichtungen, Aufzeichnungspflichten, Erhebung von Informationen, sowie die Durchführung von Angemessenheits- und Geeignetheitsprüfungen. Bislang nicht vollständig abreißen will die Debatte um ein – teilweises – Provisionsverbot.

Die Retail Investment Strategy

Transparenz, Harmonisierung und Sicherheit – genau mit diesen ambitioniert gewählten Zielen hat die Europäische Kommission die Retail Investment Strategy entworfen. Erneut sind in diesem Zusammenhang teils weitreichende Änderungen in der Finanzmarktregulatorik rund um MiFID und PRIIPs geplant.

Unser Fazit
Während im Rahmen von MiFID II eher keine direkten Vorgaben zur Umsetzung gemacht wurden, fallen nun die zahlreichen Regulatory Technical Standards (RTS) auf, zu denen die ESMA aufgefordert wird. Dadurch zeichnet sich eine größere Standardisierung zum Schutz von Privatkunden ab. Allerdings scheint die Retail Investment Strategy aus unserer Sicht Prozesse an vielen Stellen eher zu verkomplizieren und lässt sie damit kostenintensiver und fehleranfällig erscheinen.

Der von dem Committee on Economic and Monetary Affairs (ECON) ganz neu eingebrachte Aspekt der Regulierung der Datenanbieter deutet jedoch teilweise auch auf eine Erleichterung zumindest bezüglich der Datenzuverlässigkeit und Qualität für Finanzinstitute hin, zumindest bezüglich der Datenzuverlässigkeit und -qualität. Insgesamt spiegeln die Gegenvorschläge der ECON die Uneinigkeit hinsichtlich der geplanten Änderungen wider. Insbesondere beim Reizthema Zuwendungsregime (Provisionsverbot) ist dies offensichtlich. Gerade hier bleibt es spannend, da die endgültige Richtung möglicherweise erheblichen Einfluss auf Kosten- und Preisstrukturen sowie Prozesse hat. Modulare Systeme mit Parametrierungsmöglichkeiten sind dabei auf jeden Fall im Vorteil gegenüber monolithischen Systemen.

Wir haben die Retail Investment Strategy in neun Themenfelder eingeteilt und deren Kerninhalte in einem Booklet zusammengefasst. Dabei haben wir den am 09.10.2023 veröffentlichten Report der ECON ebenfalls berücksichtigt. Schauen Sie rein in unseren kompakten Überblick zu Inhalt, Auswirkungen und unseren Einschätzungen hierzu.​

Unsere Leistungen im Überblick

PPI unterstützt Sie in allen Themenbereichen – von der GAP-Analyse bis zur Umsetzung der regulatorischen Anforderungen. Mit unseren Dienstleistungen zielen wir auf eine ausgeglichene Balance zwischen Nachhaltigkeit und Effizienz. Gemeinsam mit Ihnen analysieren unsere Experten etwa die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Dabei berücksichtigen wir selbstverständlich auch die IT-seitigen Auswirkungen regulatorischer Themenstellungen auf die Front-, Middle- und Backoffice-Bereiche.

Um flexibel auf Ihre Anforderungen einzugehen, verwenden wir State-of-the-Art-Projektmanagement-Tools. Darüber hinaus kombinieren wir im Rahmen eines hybriden Projektmanagements agile und klassische Vorgehensmodelle.

Modernes Projektmanagement umfasst ebenso den Einsatz spezifischer Methoden aus dem Change Management wie die Einbeziehung psychologischer Aspekte. Dadurch gelingt es gerade in einem agilen Umfeld, den Projekterfolg nachhaltig zu steigern.

Von unserer Arbeit profitieren Sie gleich mehrfach: Denn neben einem Höchstmaß an Flexibilität in der Planung und Optimierung betroffener Prozesse und IT-Systeme haben Sie die Gewähr, dass Ihr Geschäftsbetrieb regelkonform fortgesetzt wird. Eine hohe Akzeptanz der neuen Prozesse sorgt für einen reibungslosen Übergang. Darüber hinaus verbessern Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Können wir Sie unterstützen?

 Sandra Reinhard PPI AG

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Senior Manager

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 Angelika Hinz PPI AG

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