Finanzströme lenken – Chancen wahrnehmen – ESG-Regulatorik frühzeitig beachten

ESG in der Risikosteuerung: Anpassungen notwendig

Die Forderungen der europäischen und nationalen Aufsichtsbehörden müssen die Finanzinstitute intern umsetzen. So zieht beispielsweise die letzte Novelle der MaRisk vielfältige Auswirkungen nach sich. Aus der anzupassenden Geschäftsstrategie ergeben sich unter anderem direkte Auswirkungen auf das Produktportfolio von Banken und Sparkassen. Auch die Ziel-Asset-Allocation im Kredit- und Dienstleistungsangebot sowie in der Eigenanlage ist betroffen. In der Folge ändern sich die Vorgaben zur Preisgestaltung, aber auch zu Laufzeiten und Volumina von Finanzierungen.

Kredite und Sicherheiten aktiv transformieren und adaptieren helfen

Zur Risikominderung für das Institut und dessen Kunden liefern die Risikoinventur und das ökonomische Risikoscoring bezüglich transitorischer und physischer Nachhaltigkeitsrisiken notwendige Indizien für einen möglichen Handlungsbedarf. Dies kann sich in gezielten Kampagnen mit entsprechenden Produkten und Beratungsleistungen niederschlagen. Auch eine Neuausrichtung von Kommunikationsstrategien und Kreditprozessen kann notwendig sein.

Banken und Sparkassen können eingesparte Risikokosten gezielt für die Transformation und Adaption an die Kunden weitergeben. Dabei sollten sie die wachsende Menge regionaler, nationaler und europäischer Förderprogramme sowie Initiativen für nachhaltige Investitionen und Finanzierungen einbeziehen. So können Kreditinstitute ihren Kunden attraktive Angebote machen und damit die Beziehung und Bindung stärken.

Chancen im Funding

Nachhaltige Kredite und Sicherheiten im Portfolio bieten zudem Chancen für eine Diversifikation der Passivseite. Hier ist ebenfalls eine Überprüfung der Produktpalette für private Kunden als auch für institutionelle Investoren nötig. Das schließt auch eine eventuelle Erweiterung ein. Für Finanzprodukte sind unter Umständen zusätzliche Offenlegungspflichten zu berücksichtigen.