Ein Logistikzentrum für die Datenwelt

Wie sind neue, aus Altbeständen migrierte Anwendungen möglichst einfach in eine bestehende IT-Landschaft integrierbar? Die WWK hat sich bei der Umgestaltung ihrer Anwendungswelt für eine Plattformlösung entschieden. Integration-Platform-as-a-Service (iPaaS) entkoppelt Datenlieferanten und Datennutzer durch ein zwischengeschaltetes Unternehmensdatenmodell. Das macht auch künftige Ergänzungen und Umstellungen der IT-Systeme deutlich einfacher. Bei der Konzeption und Realisation konnte sich die WWK auf ihren Partner PPI verlassen.

Kundenstimme

„Ausschlaggebend war vor allem ein stringentes Projektmanagement, das zwei Qualitätsmerkmale aufwies. Erstens war das höhere Management nah am Projekt, um schnell zu entscheiden. Und zweitens haben wir dafür gesorgt, dass die externen Partner ein Forum bekommen, um sich gemeinsam mit unseren Experten, sagen wir mal, konstruktiv zu streiten. Wir haben dadurch verhindert, dass sich die Teams abschotten. Wir haben immer an einem Strang gezogen. Ich hatte schnell das Gefühl, dass man nicht mehr auf den ersten Blick sagen konnte, wer bei wem auf der Payroll steht. So entsteht auch das nötige Vertrauen. Und ohne das geht es nicht, weil wir uns auch darauf verständigt haben, nach dem MVP-Ansatz zu arbeiten. Damit das Projekt weiterlaufen kann, haben wir Workarounds angelegt und ein Backlog erstellt, um sie später aufzulösen. So etwas geht nur, wenn sich alle auf das große Bild konzentrieren und sich nicht für Kleinigkeiten gegenseitig verantwortlich machen.“  

Dr. Henri Siemens
Leiter IT

Über die WWK Versicherungen

Die WWK wurde 1884 in München als Witwen- und Waisen-Unterstützungskasse des Bayerischen Verkehrsbeamten-Verein (WWUK) gegründet. Seit mehr als 135 Jahren hat die Versicherung die finanzielle Absicherung seiner Kunden und deren Angehörigen im Blick. Als substanzstärkstes Unternehmen unter den 30 größten deutschen Lebensversicherern ist die WWK auf lange Sicht strategisch hervorragend im Markt positioniert. Dank ihrer Innovations- und Leistungskraft gehört die WWK zu den Marktführern bei den fondsgebundenen Lebensversicherungen. Bei der Servicequalität setzt die Versicherung auf Schnelligkeit sowie auf eine direkte, kompetente Betreuung der Kunden und Vertragspartner.

Quelle: www.wwk.de

Eingesetzte Technologien

boomi, Jira Software

Ausgangslage

Die WWK entschied sich 2019 dafür, die noch über ein IT-Altsystem betriebenen älteren Lebensversicherungsbestände und Teile des Komposit-Geschäftes auf das konzerneigene Kernbestandssystem lifestream® zu migrieren und dabei durch eine Komposit-Standardsoftware zu ergänzen. Zum Projektstart wurde nach einem achtwöchigen Proof of Concept mit drei Lösungen ein neues Komposit-System ausgewählt und kurz darauf das Umsetzungsprojekt gestartet. Da die Vorstellungen der Versicherung und des zunächst ausgewählten Lösungsanbieters zu weit auseinandergingen, wurde nach sechs Monaten der Entschluss gefasst, mitten im Projekt den Anbieter zu wechseln. Vom externen Projektpartner PPI unterstützt, nahm die WWK innerhalb von gerade einmal vier Wochen die Arbeit mit dem Anbieter für Kernversicherungssoftware Faktor Zehn auf.

Für die bei einem solchen Migrationsprojekt unumgängliche (Re-)Integration in die Anwendungslandschaft mit ihren vielen Umsystemen, etwa Provision oder In-/Exkasso, wählte die WWK einen modernen, in die Zukunft gerichteten Ansatz, namentlich eine iPaaS-Lösung. Eine solche Integrationsplattform entkoppelt Datenlieferanten und Datennutzer durch das Zwischenschalten eines Unternehmensdatenmodells und der transparenten Transformation von Informationen. Damit ist es die zentrale Drehscheibe im Unternehmen und gewissermaßen ein „Logistikzentrum der Datenwelt“. Sie erlaubt eine nahtlose Kommunikation zwischen Services in der Cloud und on-Premises sowie eine Entwicklung auf Low-Code-Basis. Die iPaaS-Lösung wurde während der Projektlaufzeit der IT-Altsystem-Ablösung ausgewählt, produktiv gesetzt und direkt genutzt, um die neuen Bestandssysteme für Privatleute und Firmen in die Anwendungslandschaft zu integrieren. Durch die Einsparung von Integrationskosten konnte die Einführung der iPaaS-Lösung direkt refinanziert werden.

Ziel des Kunden

  • Einführung eines Komposit-Standardsystems für die Komposit-Teile, die nicht bereits in lifestream® abgebildet wurden, inklusive Migration der Bestandsdaten
  • Möglichst geringe Projektverzögerung trotz Anbieterwechsel
  • Möglichst geringer Integrationsaufwand in die bestehende Systemlandschaft
  • Einsatz modernster Technologie, um fachlich und technisch zukunftsorientiert aufgestellt und konkurrenzfähig zu bleiben

Lösungen

  • Einsatz einer Plattformlösung – Integration-Platform-as-a-Service (iPaaS) – zur Integration der migrierten Fachsysteme in die WWK-Anwendungslandschaft
  • Entkopplung von Datenlieferanten und -nutzer
  • Entwicklung eines Unternehmensdatenmodells im Sinne eines Logistikzentrums der Datenwelt
  • Nutzung des Minimum-Viable-Product-Ansatzes (MVP)

Leistungen PPI

  • Engmaschige Begleitung sowohl des fachlichen Migrationsprozesses als auch der Integration in die WWK-Anwendungslandschaft
  • Konzeption und Realisation der Integrationsplattform
  • Hands-on Projektmanagement
  • Förderung des ständigen, konstruktiven Austauschs zwischen allen Projektbeteiligten
  • Unterstützung bei der Definition sowie Entwicklung der notwendigen Schnittstellen
  • Koordination mit dem Hersteller der Standardsoftware
  • Begleitung und Information sämtlicher Stakeholder

Ergebnis/Fazit

  • Auswahl und Einrichtung der iPaaS-Lösung während der Projektlaufzeit der IT-Altsystem-Ablösungen
  • Unmittelbare produktive Nutzung iPaaS für die Integration der migrierten Bestandssysteme
  • Refinanzierung der iPaaS-Lösung durch die eingesparten Integrationskosten der Fachsysteme
  • Zukünftig deutlich geringerer Integrationsaufwand für neue Komponenten in der Systemlandschaft