Normative und ökonomische Perspektive als Grundlagen der Kapitalplanung

Die neuen Vorgaben für die Risikotragfähigkeit bedeuten einen Paradigmenwechsel. Das Nebeneinander von Going Concern und Gone Concern gehört der Vergangenheit an. Die zukünftige Grundkonzeption des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) ist Basis für den langfristigen Fortbestand des Instituts. Das hat weitreichende Folgen für den mehrjährigen Kapitalplanungsprozess und die Stressfallsimulation. Das Whitepaper „Gemeinsame Perspektiven – Implikationen des neuen RTF-Leitfadens für die Gesamtbanksteuerung“ – RTF 2.0 – beleuchtet die Hintergründe und Auswirkungen auf die Banken.

Whitepaper „Gemeinsame Perspektiven“ – das Wichtigste in Kürze

  • Der neue RTF-Leitfaden bedeutet eine grundsätzliche Abkehr von bisherigen RTF-Konzepten.
  • Fortführungs- und Liquidationsansatz werden durch eine normative und eine ökonomische Perspektive ersetzt.
  • In der normativen Perspektive sind alle wesentlichen Risiken mit regulatorischem Kapital zu unterlegen.
  • Der Barwert als Risikodeckungsmasse ist nach wie vor Stellgröße in der ökonomischen Perspektive.
  • Die Neuausrichtung hat erhebliche organisatorische Auswirkungen auf die Banken.

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Neuer Bauplan für die Risikotragfähigkeit

Die Veröffentlichung des neuen RTF-Leitfadens am 25. Mai 2018 bedeutete nichts weniger als einen grundlegenden Paradigmenwechsel der Aufsicht im Hinblick auf die Risikosteuerung und Eigenkapitalanforderungen der Banken. Anstelle einer Runderneuerung der bisherigen Kalküle Going Concern und Gone Concern wurden beide Ansätze verabschiedet. An ihre Stelle treten ein normativer Ansatz und eine ökonomische Perspektive. Sie führen die Konzepte der Risikotragfähigkeit deutlich näher zusammen. Grundlage aller Konzepte ist der Fortführungsansatz aus dem Grundsatz 3 des im November 2018 von der EZB veröffentlichten ICAAP-Leitfadens. Für die Risikosteuerung der Banken zieht dies weitreichende Änderungen nach sich:

  • veränderte Mechanik im Kontext von Kapitalplanung, Stresstests, Strategie und Risikoinventur
  • Statik der Risikotragfähigkeit basiert künftig auf regulatorischem Kapital als Engpassfaktor
  • Neukalibrierung der Risikodeckungsmasse und Eigenmittelkennzahlen aufgrund höherer quantitativer und qualitativer Anforderungen aus Grundsicherung und Stressfallbetrachtung, vor allem in adversen Szenarien
  • Notwendigkeit zur Adjustierung beziehungsweise Modernisierung steuerungskonformer Limitsysteme
  • Reduzierung von Freiheitsgraden bei der Risikoquantifizierung trotz prinzipieller Methodenfreiheit
  • Impact von möglichen ökonomischen Risiken auf die periodische Kapitalplanung

Unser Whitepaper „Gemeinsame Perspektiven – Implikationen des neuen RTF-Leitfadens für die Gesamtbanksteuerung“ verdeutlicht, worauf es bei einer mit dem Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) konformen Umsetzung der Risikotragfähigkeit ankommt. Es zeigt die veränderten Anforderungen aus RTF 2.0 und SREP an die Banken sowie die Unterschiede zwischen den neuen Ansätzen der normativen und ökonomischen Perspektiven und den bisherigen Kalkülen zur Sicherstellung der Kapitaladäquanz (ICAAP) in ihren Grundzügen auf.

Gern tauschen wir uns mit Ihnen über die methodische, organisatorische und IT-technische Bedeutung von RTF 2.0 für Ihre Bank aus. Über Ihr Feedback freuen wir uns.