Allen Marktstandards und vorhandenen Anwendungen und Verfahren von der Stange zum Trotz muss jedes Risikomodell zu Art und Umfang der Risiken passen, nicht umgekehrt. Die jeweilige Methode, die Konzeption und die Technologie müssen auf Basis der Geschäftsmodell- und Risikoanalyse aufgrund der Risikoinventur ausgewählt und entsprechend institutsindividuell kalibriert sein. Neben hinreichenden Modellkenntnissen, vor allem hinsichtlich der wesentlichen Annahmen, Parameter und Datenerfordernisse, sind eine leistungsfähige IKT und ein effektives Datenmanagement fundamentale Anforderungen einer jeder Modellarchitektur. Organisatorisch sind umfangreiche personelle, prozessuale und technische Ressourcen notwendig, falls es sich nicht lediglich um robuste, standardisierte oder pauschale Verfahren handelt. Nicht zu vergessen: die entscheidungs- und handlungsorientierte Einpassung der Modellergebnisse in die Risikoprozesse der Banksteuerung sowie die dazugehörigen Reportingformate.
Natürlich ist es mit der Einführung eines Risikomodells nicht getan. An der Etablierung eines validen und evidenten Modellentwicklungs-, Modellpflege- und -validierungsprozesses führt kein Weg vorbei. Denn dieser wird im Rahmen des SREP hinterfragt und im Zusammenspiel mit der Governance und dem internen Kontrollsystem (IKS) bewertet.