Risikomessung, Banksteuerung und Regulatorik sind nicht voneinander zu trennen

In den vergangenen Jahren hat sich das Risikomanagement der Banken im Hinblick auf Methoden, Verfahren, Prozesse und Instrumente enorm gewandelt und weiterentwickelt. Nichts deutet auf eine Verringerung in Sachen Anforderungen, Tempo und notwendiger Aufwand hin. Neben tradierten, prudentiellen Risiken erweitert sich die Risikolandkarte stetig, etwa um IKT- und ESG-Risiken. Die Weiterentwicklung des Risikomanagements und damit der internen Kontrollsysteme bleibt eine der wesentlichen Herausforderungen für die Banksteuerung – auch aus regulatorischer Sicht.

Risikosteuerung gehört zur DNA von Banken

Die effiziente Verzahnung aller Gebiete der Banksteuerung mit dem Risikomanagement zählt zu den wichtigsten Aufgaben im Sinne einer integrierten Gesamtbanksteuerung. Dabei stehen prinzipiell zwei Aspekte im Fokus: Zum einen die Lenkung des Risiko-Ertrags-Verhältnisses. Neben dieser ökonomischen Perspektive geht es zum anderen auch darum, die Wirkung regulatorischer Maßnahmen sowie die bilanziellen Auswirkungen zu analysieren. Die Fähigkeit zur Synchronisierung und Abstimmung dieser Steuerungskreise entwickelt sich zum Wertschöpfungsfaktor.

Die Realisierung dieser integrativen Lenkungsprozesse stellt Banken vor viele, oftmals sehr komplexe Aufgaben. Das Themenspektrum der Risikosteuerung von Banken reicht von fachlichen Themen über die technische Umsetzung bis hin zu strategischen Fragestellungen. Auch Risikokultur und Governance spielen eine große Rolle. Neben der Ertragsorientierung bei Übernahme finanzieller Risiken im Sinne eines Trade-off und deren Aussteuerung im Rahmen des Treasury spielt inzwischen auch das Management nicht finanzieller Risiken eine entscheidende Rolle. Dies gilt sowohl für die Tragfähigkeit von Geschäftsprozessen als auch die Betriebsorganisation. Für die nachhaltige Nutzung entstehender Chancen bei gleichzeitiger Kalkulierbarkeit von Risiken bedarf es eines effektiven Risikosteuerungs- und -controllingprozesses als Kern des internen Kontrollsystems (IKS).

Resilienz von Governance und Risikomanagement

Gemäß § 25a Kreditwesengesetz (KWG) sind Banken verpflichtet, eine angemessene Geschäftsorganisation sowie interne Kontrollverfahren aufzusetzen. Das interne Kontrollsystem sorgt im Binnenverkehr für eine wirksame, ordnungsgemäße und mit dem Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) konforme Geschäfts- und Prozessorganisation. Die spezifischen Überwachungsfunktionen und Instanzen lassen sich sehr wirksam und unternehmensspezifisch im Three-Lines-of-Defence-Modell abbilden. Dieser Ansatz beschreibt drei aufeinander aufbauende Verteidigungslinien. Sie agieren unabhängig voneinander und erhöhen im Unternehmen die Sicherheit bei gleichzeitiger Minderung operationeller Risiken. Da eine wirksame Governance im Rahmen des SREP bewertet wird, sind diese drei Verteidigungslinien wichtig für eine kapitalschonende Risikoprofilnote.

Unsere Leistungen im Bereich Risikosteuerung Banken

  • Wir analysieren mit Ihnen gemeinsam die Risikomanagementprozesse Ihres Instituts über die klassische Gap-Analyse hinaus. Das beugt Monita vor und reduziert operationelle Risiken.
  • Wir beraten Sie ganzheitlich und bedarfsgerecht bei aktuellen und regulatorisch relevanten Schwerpunktthemen, um effektive und effiziente Risikosteuerungs- und -controllingprozesse zu gewährleisten. Darin eingeschlossen ist auch deren Einbettung in ein funktionierendes internes Kontrollsystem unter Proportionalitätsgesichtspunkten:
    • Weiterentwicklung eines ganzheitlichen Risiko- und Modellinventuransatzes
    • Überprüfung und Adjustierung der Risikomess- und Analyseverfahren
    • Optimierung der Risikomonitoring- und Reportingprozesse
    • Implementierung und Kalibrierung von Steuerungs- und Stresstestverfahren
  • Wir machen geschäftsmodellspezifische Risiken kalkulierbar und Chancen im bankbetrieblichen Wertschöpfungsprozess ressourcenschonend nutzbar. Dafür verwenden unsere Berater zeitgemäße, risikospezifische und erprobte Analysemethoden sowie modernste Technologien in der Umsetzung.
    • fachliche und IT-technische Projektbegleitungen/-leitungen
    • modernes Anforderungs- und Testfallmanagement sowie Einsatz agiler Methoden
    • Erstellung und Umsetzung von Fach- und IT-Konzepten zur Weiterentwicklung von Risikomanagement-, Banksteuerungs- und Kernbanksystemen
    • Risikodatenmanagement gemäß BCBS239
  • Durch eine geschäftsmodellspezifische sowie institutsindividuelle Verknüpfung ökonomischer Vorteile mit der Erfüllung regulatorischer Anforderungen schaffen wir echten Mehrwert.

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