Der Wille zu einem nachhaltigeren Wirtschaften und die Digitalisierung prägen aktuell zahlreiche Lebensbereiche. Dies schließt den Finanzsektor und insbesondere das Kreditgeschäft ein. So setzen Finanzinstitute vermehrt auf digitale Lösungen zur effizienten Gestaltung von Kreditvergabeprozessen, zum Beispiel die digitale Kreditakte. Sie vereinfacht die Kreditsachbearbeitung, da alle antragsrelevanten Dokumente ad hoc verfügbar und von allen beteiligten Stellen zeitgleich einsehbar sind. Ein weiteres Beispiel ist die automatisierte Übertragung von Daten aus dem Markt- in den Marktfolgebereich des Kreditgeschäfts, was etwa das Handling notleidender Kredite vereinfacht.
Mit Inkrafttreten der 7. Novelle der MaRisk ist die Berücksichtigung der Faktoren Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance), kurz ESG, im Kreditgeschäft verpflichtend für die Institute. Die Umsetzung der Leitlinien der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zur Kreditvergabe und Überwachung in den definierten Umsetzungsfristen hat die Institute vor große Herausforderungen gestellt. Diese Aufgabe wird durch die Vielzahl einschlägiger Regelwerke wie zum Beispiel der EU-Taxonomie-Verordnung noch komplexer. Der Druck auf die Institute, bei ihrer Kreditvergabe eine angemessene und dauerhafte Nachhaltigkeitsstrategie zu implementieren, ist deutlich gewachsen.
Selbstverständlich begleiten unsere Experten diesen Wandel mit tiefgreifendem bankfachlichem Wissen und großem IT-Know-how. Um einen Überblick zu bekommen, wie weit die Institute bei den Themen nachhaltige Kreditvergabe, Umsetzung der 7. Novelle der MaRisk und digitale Transformation tatsächlich sind, hat PPI die Banken hierzu in regelmäßigen Abständen befragt. Die Erhebungen mit dem Fokus auf das gewerbliche Kreditgeschäft fanden bisher in den Jahren 2019, 2022 und 2024 statt.