Während die Digitalisierung der Wertpapierprozesse für große Player ein Must-Have darstellt, bieten sich für kleinere Banken und Assetmanager durch innovative Geschäftsideen interessante Nischenoptionen. Doch nicht alles, was technologisch machbar und regulatorisch erlaubt ist, ist unbedingt sinnvoll und durch das elektronische Wertpapiergesetz gedeckt. Wichtig ist eine genaue Analyse der eigenen Positionierung sowie der anvisierten Zielgruppen.
Zu den kritischen Themenblöcken gehören:
Aus strategischer Sicht:
- Zielgruppendefinition und Nutzenversprechen – wer soll angesprochen werden/welche Mehrwerte und Nutzerbedürfnisse werden adressiert?
- User Experience – wie muss das Angebot gestaltet werden, damit es verstanden und angenommen wird?
- Betrachtung von Nachhaltigkeitsaspekten – wie nachhaltig sind DLT-basierte Plattformen und Produkte?
Regulatorisch und prozessual:
- Identifikation und Umsetzung aller maßgeblichen regulatorischen Anforderungen (eWpG, MiCA)
- Beschaffung erforderlicher Lizenzen, Erfüllung von Transparenz- und Nachweispflichten
- Betrachtung der Bereiche Governance, Kapital, Organisation, Prozesse und Systeme
- End-to-End-Analyse aller Prozesse, einschließlich des Zahlungsverkehrs
Technologisch und methodisch:
- Die Bausteine der neuen Finanzarchitektur (dezentrale Systeme, Datenversorgung) müssen in die bestehende Welt integriert werden (Definition von Übergabe-Punkten, Vermeidung von Redundanzen, Datenmanagement, Controlling)
- Bewertung von Sicherheitsaspekten und Angriffspunkten von außen
- Agile Entwicklung und sukzessive Erweiterung des Produktangebots
- Berücksichtigung von Skalierungseffekten
- Management von Konsortien zur Entwicklung dezentraler Anwendungsarchitekturen