Die neue Nachhaltigkeit in der Risikokultur

Banken sind aufgefordert, die Auswirkungen des Klimawandels und die damit verbundenen, von der UN gesetzten Nachhaltigkeitsziele in ihre Risikobetrachtungen einzubeziehen. Das zieht in den allermeisten Fällen eine Neuausrichtung und Anpassung der Risikomanagementorganisation nach sich. Die PPI-Experten unterstützen Institute beim Thema Nachhaltigkeit in der gesamten Bandbreite.

ESG-Risikomanagement unterstützt die Lenkung der Finanzströme

Die Themenkomplexe Nachhaltigkeit und Klimawandel sind inzwischen fest im gesellschaftlichen Diskurs verankert, und die Politik hat die entsprechenden Weichen gestellt. Folgerichtig sind auch die Banken und Sparkassen aufgefordert, Risiken a aus den Bereichen Environmental, Social und Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), kurz ESG,  zukünftig in ihren Geschäftsmodellen zu berücksichtigen. Entsprechende Forderungen und Erwartungen haben sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die Europäische Bankenaufsicht (EBA) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geäußert und publiziert. Schließlich sind ESG-Risiken Bestimmungsfaktoren der bestehenden Kategorien prudenzieller Risiken und können beträchtliche Auswirkungen auf die Risikotragfähigkeit der Institute haben.

Bedeutung für die Risikomanagementorganisation

Bei genauer Betrachtung wird klar, dass alle Geschäftsbereiche der Institute von der notwendigen Veränderung betroffen sind. Das trifft neben den Marktbereichen in erster Linie auf die Risikomanagementorganisation zu.

Zentral ist hier die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken in die interne Risikosteuerung des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) und Internal Liquidity Adequacy Assessment Process (ILAAP). Damit sind wesentliche Aspekte in den Strategien des Instituts angemessen zu würdigen, angefangen von der Geschäfts- und Risikostrategie über das Risk Appetite Framework bis hin zu den Leitfäden der Risikokultur. Eine grundlegende Risikoinventur mit einem ökonomischen Scoring deckt die im Portfolio vorhandenen transitorischen und physischen Nachhaltigkeitsrisiken auf, die auf neuen Risikofaktoren aufbauen und gleichzeitig neue Risikokonzentrationen mit sich bringen. Schließlich werden Nachhaltigkeitsrisiken in die bestehenden Risikoarten überführt und zur Risikoquantifizierung Szenarioberechnungen mit mindestens zehn Jahren Vorausschau durchgeführt.

Die neuen Risikofaktoren und deren Steuerung führen zu Anpassungen von Limits und Leitplanken. Der verursachungsgerechte Transfer der hinzukommenden Risikokosten sowie die Erweiterung des Risikoberichtswesens runden die Neuerungen ab.

Belastung, aber auch Chance

Für die meisten Institute dürfte die künftige Berücksichtigung dieser Risikoarten eine zumindest teilweise Neuausrichtung der Geschäftsstrategie erforderlich machen. Gleiches gilt für die Anpassung der Geschäftsziele und des Rahmens für das Risikomanagement. Ein Blick auf die entsprechenden Einflussfaktoren lässt den Umfang der aufsichtlichen Forderungen erahnen. Trotzdem sind die Banken gut beraten, diese Verpflichtung nicht nur als Bürde zu sehen. Denn ein frühzeitig angegangenes und effektives ESG-Risikomanagement kann einen positiven Wertschöpfungs-, Wettbewerbs- und Bonitätsfaktor darstellen.

Aufbau einer ESG-tauglichen Risikomanagementorganisation mit PPI

Wir verfügen dank unserer jahrzehntelangen Tätigkeit in der Finanzbranche über das erforderliche Know-how zur Integration von ESG-Risiken in Ihre Banksteuerungs- und Regulatorikprozesse. Wir unterstützen Sie bei der Konzeption und Umsetzung einer institutsspezifischen ESG-Governance.

Unsere Leistungen im Überblick:

  • Eingliederung von ESG-Risiken in die Geschäfts- und Risikostrategie, die Risikokultur und das interne Kontrollsystem
  • Skizzierung von Entscheidungs- und Berichtsstrukturen
  • Konzeption eines ESG-Steuerungscockpits, um Nachhaltigkeitsrisiken fest im Kreditvergabeprozess und im Limitsystem zu verankern
  • ESG-Risikoinventur gemäß den regulatorischen Anforderungen nach dem EZB ICAAP-Leitfaden sowie im Hinblick auf Klima- und Umweltrisiken:
    • 360-Grad-Review der Risikomanagementorganisation im Hinblick auf ESG-Readiness
    • Entwurf einer Roadmap für Management und Risikocontrolling zur Umsetzung des ESG-Risk-Frameworks
    • Skizzierung möglicher institutsindividueller Bewertungsansätze zur Risikoquantifizierung
    • umfangreiches Schulungs- und Seminarangebot

Whitepaper ESG-Risiken

Ein erster Blick auf die künftigen Anforderungen an die Risikoorganisation der Finanzinstitute macht die weitreichenden Folgen der Aufnahme der ESG-Risiken in den Risikokanon deutlich. Das PPI-Whitepaper Nachhaltigkeitsrisiken richtig einordnen liefert eine wertvolle Einschätzung zu notwendigen Maßnahmen und dem zeitlichen Rahmen.

Können wir Sie unterstützen?

 Thomas Maul

Thomas Maul

Manager Banksteuerung und Regulatorik

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 Mario Sladek PPI AG

Mario H. Sladek

Manager

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