Der Zahlungsverkehrsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Die digitale Transformation, die Änderungen der regulatorischen Vorgaben und der Markteinstieg vieler FinTechs, RegTechs und BigTechs zwingen die etablierten Institute zu System- und Prozessanpassungen bisher nicht gekannten Ausmaßes. Das steigert den ohnehin vorhandenen Kostendruck zusätzlich. Da vermag es kaum zu verwundern, dass auch in einem so strategisch wichtigen Geschäftsfeld wie Payments immer häufiger zu einem BPO kommt. Im Rahmen der aktuellen Studie Payments-as-a-Service haben wir gemeinsam mit unserem Studienpartner ibi Research Banken und Bankenverbände zu ihren Auslagerungsaktivitäten. Die Teilnehmer repräsentieren rund 90 Prozent des Marktvolumens im deutschen Zahlungsverkehr. Knapp drei Viertel von ihnen haben bereits Zahlungsverkehrsservices an Drittanbieter ausgelagert.
Noch vor wenigen Jahren ging es bei Outsourcing-Projekten vornehmlich um den technischen Betrieb, sogenanntes Technical Process Outsourcing (TPO). Inzwischen lagern die Institute aber zunehmend auch die damit einhergehenden Prozesse im Zuge eines kompletten BPO aus. Hauptgrund dafür sind und bleiben Kosteneinsparungen im Zielzustand. Als wichtigstes Argument gegen eine Auslagerung nennen die Teilnehmer der Studie Payments-as-a-Service die Beibehaltung einer strategischen Differenzierungsfähigkeit.
Mit den bisher gemachten BPO-Erfahrungen sind die befragten Institute zufrieden. Service Level, Performance, Wartungsarbeiten und Optimierungen entsprechen den Erwartungen. Um als Partner für die Banken infrage zu kommen, ist bei den Dienstleistern vor allem fachliches, regulatorisches und technisches Know-how wichtig. Auch sollten bereits abgeschlossene Projekte die Fähigkeiten ausreichend belegen. Das Thema Payments-Outsourcing dürfte jedenfalls auch mittelfristig im Fokus der Marktteilnehmer bleiben.