Fortführungsperspektive ist für Banken Grundlage der Risikotragfähigkeit

Die neuen Vorgaben zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit von Banken bedeuten einen Paradigmenwechsel. Die Neuausrichtung der bisherigen Risikotragfähigkeitsperspektiven auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen – die Fortführungsperspektive Banken –, ist gesetztes Ziel. Start war die Veröffentlichung des RTF-Leitfadens im Mai 2018 für die Less Significant Institutions (LSI). Im November 2018 folgte der Leitfaden zum Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAPP) für Significant Institutions. Mit Einführung der sechsten Novelle der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) im Jahr 2021 ist dieses Grundkonzept auch Pflicht für Annex-Institute. Die erfahrenen Experten von PPI können Ihr Haus bei der Umsetzung auf vielfältige Weise unterstützen.

Sicherstellung der Risikotragfähigkeit der Bank als oberste Maxime

Das Nebeneinander von Going Concern und Gone Concern gehört der Vergangenheit an. Zukünftige Grundkonzeption des ICAAP ist der langfristige Fortbestand des Instituts in einer normativen und ökonomischen Perspektive. Das hat weitreichende Folgen für den mehrjährigen Kapitalplanungsprozess und die Stressfallsimulation. Dazu gehören unter anderem:

  • Veränderte Mechanik im Kontext von Kapitalplanung, Stresstests, Strategie und Risikoinventur
  • Statik der Risikotragfähigkeit von Banken künftig basierend auf regulatorischem Kapital als Engpassfaktor
  • Neukalibrierung der Risikodeckungsmasse und Eigenmittelkennzahlen aufgrund höherer quantitativer und qualitativer Anforderungen aus Grundsicherung und Stressfallbetrachtung
  • Notwendigkeit zur Adjustierung beziehungsweise Modernisierung steuerungskonformer Limitsysteme
  • Reduzierung von Freiheitsgraden bei der Risikoquantifizierung trotz prinzipieller Methodenfreiheit
  • Impact von möglichen ökonomischen Risiken auf die periodische Kapitalplanung und umgekehrt

RTF-Konzept: Maßanzug für die Risikolandkarte

Wir unterstützen Sie gezielt bei der Ausrichtung und Weiterentwicklung Ihres Risikotragfähigkeitskonzepts unter Berücksichtigung des Spannungsverhältnisses von Freiheitsgraden und Engpassfaktoren. Grundlage bildet dabei immer Ihr institutsindividuelles Geschäftsmodell, insbesondere im Hinblick auf Komplexität und Proportionalität. Schwerpunkte sind dabei die passgenaue, konfektionierte Adjustierung markt- und MaRisk-konformer, qualitativer und quantitativer Messverfahren auf Basis einer ganzheitlichen Risikoinventur. Weiterhin findet auch die nachhaltige und angemessene Allokation Ihrer Kernressourcen Kapital und Liquidität in der normativen und ökonomischen Perspektive entsprechende Beachtung.

Unsere Kompetenzen und Leistungen neben dem obligatorischen Review:

  • Ganzheitliche Risikoinventur zur Bestimmung wesentlicher Risiken
  • Ableitung und Dimensionierung des Risikodeckungspotenzials für normative und ökonomische Perspektive
  • Adjustierung, Weiterentwicklung und Einpassung ökonomischer beziehungsweise barwertiger, aber auch barwertnaher Verfahren und deren Parametrisierung für alle wesentlichen Risiken
  • Definition und Implementierung angemessener adverser Szenarien für die Risiko- und Stresssimulation
  • Strategiekonformität gemäß Risikoappetit sowie entsprechende Definition von Limits, Zielgrößen und Schwellwerten
  • Überleitung zwischen normativer und ökonomischer Perspektive
  • Einpassung der RTF in den Risikosteuerungs- und -controllingprozess sowie Kapitalplanungsprozess
  • IT-Lösungen bei der Integration der RTF in das Bank(risiko)steuerungssystem/Kernbanksystem

In unsrem Whitepaper „Gemeinsame Perspektiven – Implikationen des neuen RTF-Leitfadens für die Gesamtbanksteuerung“ (RTF 2.0) erläutern wir die veränderten Anforderungen, Hintergründe sowie Auswirkungen auf die Banken und worauf es bei einer SREP-konformen Umsetzung der Risikotragfähigkeit ankommt.

Können wir Sie unterstützen?

 Mario Sladek PPI AG

Mario H. Sladek

Manager

Kontakt
 Thomas Maul PPI AG

Thomas Maul

Manager Banksteuerung und Regulatorik

Kontakt

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