Die essenzielle Aufgabe eines Treasury ist es, sicherzustellen, dass ein Kreditinstitut jederzeit ausreichend liquide Mittel vorhält, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Mangelnde Liquidität spielte eine große, wenn nicht sogar die Schlüsselrolle in der Finanzkrise 2008. Entsprechend streng sind die heutigen Anforderungen an Liquiditätsreserven, das heißt die zeitnahe Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln zur Erfüllung aller Verpflichtungen.
Das Basisinstrument zur Ermittlung und Überwachung des Liquiditätsrisikos sind Liquiditätsablaufbilanzen für unterschiedliche Zukunftsszenarien. Als kurzfristige Steuerungsinstrumente kommen Liquiditätsreserven zum Einsatz, in der Regel in Form von Zentralbankguthaben, ergänzt durch ein Portfolio hochliquider Wertpapiere erstklassiger Emittenten und Liquiditätslinienzusagen anderer Institute. Mittel- bis langfristig spielt die Funding-Planung sowie das Bilanzstrukturmanagement eine wesentliche Rolle in der Liquiditätssteuerung.
Das Liquiditätsrisiko wirkt bei Eintritt der Illiquidität kurzfristig und final existenzvernichtend. Die absehbare Steigerung der Taktfrequenzen im Zahlungsverkehr, von Intraday über Neartime bis zu Realtime, verschärft die Bedeutung dieses Risikofaktors noch einmal. Die anstehenden Veränderungen bedürfen daher einer intensiven Begleitung im Sinne der Liquiditätssteuerung.