„SaaS ist besonders deswegen attraktiv für die Versicherer, weil sie ihre Systeme mit diesem Modell frei skalieren können, etwa wenn plötzliche Massenschäden, wie nach Naturkatastrophen, verarbeitet werden müssen“, sagt Tobias Kohl, Partner bei PPI. „Mit SaaS ist es nicht mehr nötig, die entsprechende Rechenleistung für solche Ausnahmefälle im eigenen Haus zu haben. Die Entwicklung zu SaaS als präferiertem Betriebsmodell ist eine logische Folge der Cloud-Strategie für die gesamte IT-Infrastruktur, die sich derzeit branchenweit durchsetzt.“
Der Betrieb in der Cloud setzt sich in der Versicherungsbranche vergleichsweise spät durch. Der Grund: Anbieter von Cloud-Infrastruktur für Finanzdienstleister wie Versicherungen unterliegen strengen regulatorischen Auflagen. Die Umsetzung der Anforderungen von Gesetzespaketen wie DORA und VAIT war für viele Hersteller eine Herausforderung. Inzwischen können die meisten Anbieter die entsprechenden Zertifikate jedoch vorweisen.
Eine weitere Herausforderung besteht in der Integration der Applikationen. Die meisten Hersteller bieten zwar eine Integrationskomponente an, laut PPI-Experte Tobias Kohl reicht diese grundsätzlich gute Integrationsfähigkeit allein jedoch nicht aus. Will ein Versicherer im Rahmen der Einführung von SaaS-Kernlösungen die Datenhoheit im eigenen Haus halten, sind zusätzliche Überlegungen notwendig.
„Eine zentrale Integrationsplattform sollte im Zentrum jeder zukunftsfähigen Cloud-Strategie stehen“, erläutert Kohl. „Durch eine solche Plattform wird die mühelose Anbindung externer Applikationen an die firmeneigene IT-Infrastruktur gewährleistet. Eine eigene Lösung für die Anbindung jeder einzelnen Komponente ist nicht mehr nötig.“
Welche Software sich für welchen Versicherer eignet, schlüsselt die Studie in drei Dimensionen auf. Verglichen werden die verfügbaren Sparten, für die sich die Software nutzen lässt, welche Komponenten sie mitliefert und wie sie bereitgestellt wird.