BayernLB testet elektronische Rechnungen am Bankkonto

  • 26.03.2025
  • Lesezeit 3 Minuten
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Die Bayerische Landesbank (BayernLB) möchte Firmenkunden als erste Landesbank in Deutschland den Service anbieten, elektronische Rechnungen direkt am Bankkonto zuzustellen. Eingehende Rechnungen können die Unternehmen über ihre Bank empfangen, freigeben und den geforderten Betrag automatisiert bezahlen. Ausgehende Rechnungen werden digital an die Bank ihrer jeweiligen Empfänger weitergeleitet. Das Verfahren dafür heißt Request to Pay und wird über die Plattform Paycy der Hamburger PPI AG abgewickelt.

Bereits im kommenden Quartal soll der Testbetrieb für das neue Angebot mit ausgewählten Firmenkunden starten. Die Interessenten stammen überwiegend aus Deutschland, wie die BayernLB mitteilt. Das Prinzip ist einfach: Wer eine Rechnung versenden möchte, verschickt sie nicht mehr per Post oder E-Mail, sondern lässt sie am Bankkonto des Empfängers zustellen und dort auch freigeben. Wird die eingehende Rechnung akzeptiert, löst die Bank die Zahlung aus.

„Das Verfahren basiert auf dem europaweit einheitlichen Standard Request to Pay und fällt zusammen mit der E-Rechnungspflicht, die seit Jahresbeginn für B2B-Geschäfte in Deutschland gilt“, erklärt Bettina Rose, CEO von Paycy und bei PPI zusätzlich für die Marktstrategie im Bereich Zahlungsverkehr verantwortlich. „Die beiden Ökosysteme Billing und Banking wachsen zusammen, mit dem Bankkonto als Scharnier. Damit werden Banken und das Bankkonto wieder zur Drehscheibe des Geldes.“

Teilnehmende Firmen können sich entscheiden, ob sie online Rechnungen erfassen und bei der Bank einreichen wollen oder sich technisch anbinden. In diesem Fall senden Unternehmen ihre Rechnungsdaten direkt an ihre Bank, wo sie über die Paycy-Plattform den Empfängern zugestellt werden.

„Die BayernLB steht seit jeher dafür, Fortschritt zu finanzieren“, sagt Projektleiterin Vassiliki Patera, „darum liegt es auf der Hand, dass wir selbst in Fortschritt investieren und unseren Kunden künftig ermöglichen, elektronische Rechnungen über uns an ihre Kunden zu versenden. Wir tragen damit zu einem volldigitalen Rechungswesen in Deutschland bei und schalten einen wesentlichen Medienbruch aus. Statt Rechnungen auszudrucken oder per E-Mail zu versenden, schaffen wir mit Request to Pay ein System, das diesen Medienbruch nicht mehr enthält.“

Die BayernLB sieht sich durchaus als Pionier mit diesem Projekt. Wie Patera betont, gehe es darum, ein Zeichen zu setzen, damit auch andere Banken sich für Request to Pay öffnen und eigene Angebote machen. Dem stimmt auch Bettina Rose zu. Es komme darauf an, schnell Reichweite zu bekommen, wie sie sagt. Das bedeutet, viele Banken anzuschließen, damit möglichst viele Bankkonten erreicht werden können, um digitale Rechnungen zuzustellen. Die Paycy-Chefin sieht mehrere Vorteile, die sich die Banken dabei zunutze machen können.

„Wenn das Bankkonto wieder wichtiger wird, werden auch die Banken wichtiger für ihre Kunden“, so Rose. „Request to Pay lässt sich außerdem mit klassischen Bankdienstleistungen anreichern, wie Finanzierungen oder Buy now, pay later. Darüber hinaus klinkt sich die Bank direkt in die Wertschöpfungskette ihrer Kunden ein, wenn sie dafür sorgt, dass elektronische Rechnungen sicher und schnell übermittelt werden.“

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PPI AG specialises in software products and consulting in payments and is the market leader for payments solutions. PPI's product suite offers the complete payments process chain for banks by a single-source provider – from the customer-to-bank communication through core processing of payments up to interbank communication. The consulting portfolio includes both strategic and bank-technical consulting as well as IT consulting relating to payments. PPI advises its customers on topics such as regulation, instant payments, SEPA, high-value and cross-border, mass and card-based payments. As a steadily growing, family-owned stock company, PPI AG and its over 800 employees are entirely focussed on our customers' success – with more than 300 employees in the field of payments.

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